Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation)

Die Mitwirkung und Mitbestimmung der Kinder im Kindergartenalltag ist wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

 

Damit sich Kinder aktiv am Tagesgeschehen des Kindergartens beteiligen können, sind sie herausgefordert ihre eigenen Interessen wahrzunehmen, auszudrücken und in gemeinsame Entscheidungsprozesse einbringen zu können. Sie lernen, dass auch sie in der Lage sind eine eigene Position zu beziehen und nach außen zu vertreten. Dadurch lernen sie auch, dass sie für ihr Verhalten und Erleben verantwortlich sind und dass sie ihr Verhalten anderen gegenüber kontrollieren können. Die Kinder erwerben somit soziale Kompetenzen und entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme und zur demokratischen Teilhabe.

 

Partizipieren heißt teilhaben, sich beteiligen.

Partizipation:

 

• heißt „Betroffene“ zu Beteiligten machen.

• heißt Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.

• ist der Schlüssel zur Bildung.

• ist ein Grundrecht, sonst heißt es ausgeschlossen sein.

• hat 2 Elemente: Teilhaben (an Rechten, an Chancengleichheit)

                            Mitwirken (aktive Mitbestimmung, Information erhalten)

• begründet auf Partnerschaft und Dialog.

• wird durch die Haltung und das Vorbild der PädagogInnen geprägt, basierend auf Prinzipien wie Wertschätzung, Kompetenzorientierung, Dialog, Experimentierfreude, Fehlerfreundlichkeit, Flexibilität und Selbstreflexion.

 

Gesetzliche Grundlagen:

Kinderbeteiligung ist gesetzlich und ratgebend verankert

• in den UN-Kinderrechtskonventionen Art. 12/13/28

• im Art. 10 Abs. 2 des Bayrischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG)

• im § 1 der Ausführungsverordnungen zum BayKiBiG (AVBayKiBiG)

• im § 8 und § 45 Sozialgesetzbuch (SGB) VIII

• im Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP)

 

Ziele der Partizipation:

• Kinder als „Experten in eigener Sache“ ernst nehmen.

• Selbstbestimmung ermöglichen

• den Rechten der Kinder Raum und Ausdruck geben

• eine Auseinandersetzung ermöglichen

• Chance für Gestaltung und Veränderung geben

• Demokratie erleben und damit Machtstrukturen aufheben

• „Recht haben, Recht kennen, Recht bekommen, Recht tun.“

 

Umsetzung der Partizipation in unseren Einrichtungen:

• Stuhl- /Morgenkreis

• Kinderkonferenz

• Reflexionen

• Einbeziehung der Kinder in die Raumgestaltung

• Alltagsgespräche

• Kinderbefragung zu bestimmten Themen

• Gelebte Alltagsdemokratie

• Dienstleistungen für die Gruppe

• Regelerarbeitung

• Formen von Konfliktlösungen

• Öffnung des Gartens und des Bewegungsraumes in der Freispielzeit:

Nach einem gemeinsamen Morgenkreis in jeder Gruppe dürfen die Kinder frei entscheiden ob sie die Freispielzeit im

Gruppenraum, im Garten oder im Bewegungsraum verbringen wollen.

Die Gartenzeit wird 4 x in der Woche angeboten (außer bei Personalengpass, Festen und wichtigen Terminen), eine Erzieherin

begleitet die Kinder. Die Zeiten werden je nach Wetterlage und Temperatur flexibel angepasst. Ebenso wird die Zahl der

teilnehmenden Kinder pro Gruppe flexibel gehandhabt je nach Bedarf bzw. Aktivitäten der Gruppen, meistens jedoch 5 Kinder aus

jeder Gruppe.

• Öffnung des Bewegungsraumes in der Freispielzeit:

Der Bewegungsraum wird an 4 Tagen in der Woche geöffnet. Es gibt pro Tag 2 Gruppen mit jeweils 3 Kindern aus jeder Gruppe.

Eine Erzieherin begleitet die Kinder.

• Projektarbeit:

Projektarbeit ist ein Prozess von selbst bestimmtem Lernen, orientiert an den Interessen und Schritten der Kinder. Alle Beteiligten

machen sich gemeinsam auf den Weg. Die Projektarbeit ist gekennzeichnet durch Mitbestimmung und Partizipation,

ganzheitliches und entdeckendes Lernen, Methodenvielfalt und Öffnung. Der Verlauf des Projektes wird von den Kindern in

Selbständigkeit und Eigenverantwortung gestaltet. Die Kinder überlegen sich selbst was zu tun ist und wie man das Ziel erreichen

kann. Die Rolle der  Erzieherinnen in der Projektarbeit ist die Lernbegleitung und besteht aus Hilfestellung, Impulsgabe,

Unterstützung und Motivation der Kinder. Die Erzieherinnen sind nicht mehr nur reine Wissensvermittler.